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    Bhreac nach vorn. Er wollte diesen Bengel nicht unbedingt heulen
    sehen. Dann fiel ihm wieder ein, dass Phillip für Songlian spioniert
    hatte.
     Wen hast du eigentlich für meinen Bruder beschattet?
     Lorcan. Phillips Stimme wurde immer leiser. Nun drehte sich
    sogar Fraser überrascht zu dem Bengel um.
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     Lorcan? , fragte Bhreac ungläubig und stieß seinen Leibwächter
    an.  Schau nach vorne, Fraser! Wir sind nicht alleine auf der
    Straße.
    Auf dem Rücksitz wurde seine Frage mit einem zaghaften Nicken
    beantwortet. Verdammt! Wenn der kleine Trotzkopf seinen Bruder
    ausspioniert hatte und noch lebte, musste er teuflisch gut sein.
     Lorcan hatte ein Wettbüro neben dem Wellnesstempel. Bhreac
    erinnerte sich an das vorgeblich unscheinbare Geschäft, indem sein
    Bruder unter anderem Geldwäsche betrieben und sich mit Kunden
    getroffen hatte, die sich nicht in einer seriösen Umgebung blicken
    ließen.
     Richtig. Und seine Freundin Kate traf sich mit anderen im Garten-
    häuschen , sagte Phillip.  Mein Massagezimmer hatte ein Fenster
    zum Garten. Allerdings habe ich nicht nur im Wellnesstempel ge-
    hockt. Ich habe auch herausgefunden, wo Lorcan diverse Verstecke
    hatte, mit wem er sich traf und in welche Transaktionen er sein
    Geld steckte.
     Hm. Sollte er Phillip ebenfalls zum Spionieren einsetzen? Talent
    dafür schien der Rotzlöffel ja zu haben. Aber was wäre, wenn der
    Junge aufflog? In Moskau waren die zwielichtigen Gestalten weit
    erbarmungsloser als in New York. Sie würden mit Phillip kurzen
    Prozess machen. Mit einigem Glück würde er nicht gleich umkom-
    men, obwohl hier viele Verbrecher auf die Köpfe ihrer Opfer zielten.
    Vor einem Schuss in den Schädel war sogar ein Vampir nicht gefeit.
    Bhreac sah Phillip bereits zu Asche zerstäuben und im Wind davon-
    trudeln. Nein! Auf keinen Fall würde der Faun spionieren. Er durfte
    Phillip keiner Gefahr aussetzen. Hallo? Was dachte er sich da ei-
    gentlich? Er wollte Phillip nicht gefährden. Dieser Faun hatte etwas
    an sich, dass er beschützen wollte. Beinahe hätte Bhreac gelacht.
    Das war neu. Nicht einmal Far hatte er behüten wollen. Far konnte
    auf sich selbst Acht geben. Aber dieser Rotzlöffel, der wie ein
    Häufchen Elend auf der Rückbank hockte und seinen wahren
    Charakter mit Hilfe von Großspurigkeit zu verbergen suchte,
    benötigte dringend Schutz. Vampire waren nicht alle so edel wie
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    Songlian und Far. Im Allgemeinen waren sie ein boshafter Haufen,
    verflochten in Intrigen und Spielereien um Macht und Geld am
    Tage. Und in der Nacht mutierten sie zu tödlichen Raubtieren. Das
    hatte Phillip längst nicht durchschaut, frischgeboren wie er war. Als
    Mensch hatte er trotz seiner Spionage mit einem Bein noch außer-
    halb des gefährlichen Spiels gestanden, doch jetzt war er ein Vam-
    pir und würde früher oder später tiefer in den Mahlstrom dieser
    Rasse geraten. Allein und auf sich gestellt, würde Phillip zermalmt
    werden und untergehen. Er verfügte nicht über den nötigen Biss,
    um sich zu behaupten. Im Falle einer Konfrontation würde er
    zögern, anstatt zu töten. Er war ja sogar unfähig einen Menschen zu
    beißen, wenn ihn der Bluthunger überkam.
     Hoffentlich beherrschst du Schreiben und Lesen?
     Eins und Eins ist mir auch geläufig.
     Na wunderbar. Dann kannst du dir in meiner Branche gleich
    merken, dass Eins und Eins in den seltensten Fällen Zwei ergibt.
    Phillip hob endlich wieder den Kopf.  Wieso bist du mir
    nachgefahren?
     Das hast du Fraser zu verdanken.
    Der verwunderte Blick des Bengels war Gold wert. Schade, dass er
    gerade keinen Fotoapparat zur Hand hatte.
     Und was soll ich in deiner Villa tun?
     Auf keinen Fall meinen Untertanen erotische Massagen
    verpassen.
     Bring mich zum Flughafen, bitte , flüsterte es von hinten.
     Würde sich der Bengel vielleicht endlich entscheiden wohin er
    will? , sagte Fraser knurrend, der allmählich die Geduld verlor.
     Ich entscheide , raunzte Bhreac.  Und wir fahren zur Villa.
     Weshalb, wenn ich so unnütz bin?
     Du hattest deine Chance zurück nach New York zu reisen. Mittler-
    weile habe ich beschlossen, dass du mir gehörst.
    ~ 10 ~
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    Bhreac hatte ihm ein Zimmer in der zweiten Etage der Villa zugew-
    iesen. Eigentlich war es kaum mehr als eine Abstellkammer, die mit
    einem Bett und einem Schrank ausgestattet worden war. Selbst
    seine stinkende Apartmentwohnung in New York war größer [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]
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